Kay-Uwe Schmidt, Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme.
Groupware ist entscheidend für die Zusammenarbeit in verteilten Arbeitsgruppen. Groupware wird aber nur selten erfolgreich in Organisationen eingereicht. Teammitglieder haben ihre eigenen PIMs (Kalender, Aufgabenlisten, Adressbuch usw.), und sind in der Praxis kaum bereit, alle Informationen nochmals in einer separaten Groupware einzupflegen.
Die vorgestellte Lösung ist, die PIMs mit Web Services lose zu koppeln. Die Entwicklung einer einheitlichen Webservice-API ist aber in der Praxis schwierig. Statt dessen sollen verschiedene Webdienste über eine „Matchmaking Engine“ kommunizieren. Das wird ermöglicht, indem die einzelnen Dienste mit OWL-S beschrieben werden.
Das Ganze wurde für zwei PIMs implementiert, darunter Outlook. Bisher ist nur der Austausch von Terminen implementiert. Die Implementierung dauerte einen Monat.
Es wurde der OWL-Reasoner von Jena benutzt. Der ist wohl nicht so toll. Langsam und speicherfressend, nicht praxistauglich.
Frage von Matthias Rust: Wie wird übersetzt, wenn z.B. ein Dienst Vor- und Nachname getrennt haben will, und ein anderer zusammen? Antwort: Geht nicht.
Ich habe nach wie vor Verständnisschwierigkeiten mit den Ideen hinter Semantic Web Services. Es geht prinzipiell darum, deklarativ zwischen inkompatiblen APIs zu übersetzen. Aber scheinbar funktioniert das nur in trivialen Fällen. Wie übersetzt man zwischen verschiedenen syntaktischen Ausprägungen eines Datums? Wie zwischen km/h und m/s? Alles im Matchmaker vorzuprogrammieren, kann ja auch nicht die Lösung sein.
Ich bleibe skeptisch. Standardisierte Datenformate und leichtgewichtiger „glue code“ scheinen mir sinnvoller zu sein.