Gecyberschaft, Geblogschaft

Susan Crawford bloggt einen Vortrag von Mary Ann Allison. Sie hat eine Theorie zur Evolution des menschlichen Zusammenlebens.

Here’s her idea: sociologist Ferdinand Tonnies described village society before the Industrial Revolution (gemeinschaft) and urban society afterwards (gesellschaft) … and she thinks we’re at a big punctuation point prompted by the information revolution. The new society is gecyberschaft.

Gecyberschaft? Aua. Die zunehmende Denglisierung meiner geliebten Muttersprache sehe ich recht relaxed, aber eine solche Verwurstung deutscher Leihworte in der umgekehrten Richtung tut dann doch weh.

Die Idee hinter dem Wort erscheint mir als halbwegs Sinn machend. Status in der Gemeinschaft erhält man durch Geburt/Abstammung. Status in der Gesellschaft erarbeitet man sich. Status in der Ge…uh…cyberschaft erhält man durch externe Wertschätzung.

Dementsprechend möchte ich dann dafür doch das Wort Gewertschaft vorschlagen. Oder Geschätzschaft?

Geblogschaft ist natürlich auch naheliegend, und sei zumindest der deutschsprachigen Blogosphere als Ersatz für ebendieses Wort ans Herz gelegt.

(via Jeff Jarvis)

Update: Martin Stabe wirft einen ernsthafteren Blick auf das Thema. In den Kommentaren auf Jeff’s Eintrag finden sich weitere mehr oder weniger ernstgemeinte Vorschläge (Gebyteschaft, Gememeschaft, Gegoogleschaft, Beachtungsgemeinschaft). Mary Ann Alison selbst meldet sich dort auch zu Wort:

As for the word gecyberschaft… well, it engages people (including on this blog and at the conference) and often makes them smile–two good things from my POV. I checked with a couple of German sociologists (not a statistically valid sample, of course) who found it interesting and amusing before I started using it.

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